KG-Sieglar

KG-Senator Josef Rahm 70

Im Interview sagt er, was ihn mit Sieglar verbindet

Am 12. November ist Josef Rahm 70 Jahre alt geworden. Seit den 90er-Jahren ist er Senator der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Sieglar. Für Heimat und Brauchtum engagiert sich der Familienunternehmer und Chef eines 520 Mitarbeiter starken marktführenden Sanitätshauses mit mehr als 30 Filialen in der Rheinschiene und zwei Zentralstandorten in Troisdorf-Spich seit Jahrzehnten. Für den MGV Sängerbund Sieglar, in dem sein Vater Willi Rahm langjähriger Vorsitzender war, trat er auch als Karnevalsprinz an. Im Interview mit Carsten Seim spricht er über seine Heimatliebe zu Sieglar und seine Verbindung zur 1. Großen KG. Mit dem Literaten dieser Gesellschaft, Matthias Esch, ist er in dieselbe Klasse der Sieglarer Volksschule gegangen. Das hier veröffentlichte Interview ist Teil einer Unternehmenschronik, die zum 70. Geburtstag von Josef Rahm erschienen ist.

Unternehmenschronik  von rahm – diese Publikation mit 175 Seiten Umfang entstand in einer Kooperation von Meike Rahm und Carsten Seim (Texte/Redaktion) sowie der Agentur dimensionen querdenken zum 70. Geburtstag Josef Rahms. Sie erschien im November 2014.

Carsten Seim: Was verbinden Sie mit Sieglar?

Josef Rahm: Ich bin in der Sieglarer Grabenstraße aufgewachsen. Ich wohne jetzt im Nachbarort Kriegsdorf, doch meine Verbindungen zu Sieglar sind und bleiben eng. Mein Vater war lange Jahre Vorsitzender beim Sängerbund Sieglar. Er war auch im Karneval aktiv, 1959 war er Adjutant des Prinzenpaares Otto und Gerda Lützenkirchen. Auch das habe ich von Kindesbeinen an miterlebt. Aus dieser Nachbarschaft  will ich in meinem Leben nicht mehr weg!

Was verbindet Sie so stark mit der Sieglarer Traditionskneipe „Beim Pompe Jupp“?

Ich kenne hier drei Wirte-Generationen. Beim Großvater des heutigen Wirtes Arno Niederquell habe ich als junger Mann mein erstes Kölsch getrunken. Da kostete das Glas Bier 35 Pfennig. Wir waren damals immer wieder zum Frühschoppen da, statt zur Kirche zu gehen. Es hat sich im Lauf der Jahrzehnte hier nichts Wesentliches verändert. Abgesehen vom Bierpreis natürlich! Die Wirte beim Pompe Jupp sind seit jeher für ihre Verschwiegenheit bekannt. Wenn Arnos Großvater einen ganzen Satz gesagt hat, galt das bereits als eine Rede. Und es gab und gibt für mich beim Pompe Jupp heute immer noch das beste Bier!

1994 und 1995 waren Sie Karnevalsprinz in Sieglar. Ausrichtender Verein war der Sängerbund Sieglar. Wie war das?

Zu einer Session gehört nun mal ein ausrichtender Verein. Denn eine Session ist ja auch viel Arbeit und braucht somit viele Köpfe und Hände. Wir haben unseren Wagen damals selber gebaut. Durch den langjährigen MGV-Vorsitz meines Vaters lag der Sängerbund in meiner Session aus familiären Gründen nahe. Ich bin bis heute teilaktives Mitglied im Sängerbund, auch wenn ich nie wirklich gut singen konnte. Ich denke gern an diese schöne Zeit zurück – eimol Prinz zu sin, sonst häste jet versäump! Das kann ich auf jeden Fall unterschreiben.

Bis heute sind Sie ja auch Ehrensenator der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Sieglar ...

1993 bin ich dazu berufen worden. Ich war der dritte Ehrensenator der 1. Großen KG.

Senator sein hat auch mit Unterstützung und Sponsorship des Brauchtums zu tun. Sie sind hier aber nicht nur für die 1. Große KG aktiv, sondern auch für andere Vereine, die sich in der Nachbarschaft engagieren. Warum?

Wir tun mit unserem Unternehmen etwas für Vereine in Sieglar, aber auch in Kriegsdorf und in Spich. Zu Sieglar empfinde ich die größte Verbundenheit. Ich fühle mich unserem Ort, dem hiesigen Karneval und auch Matthias Esch besonders verbunden und respektiere alle, die sich hier engagieren. Ich bin überzeugt davon, dass meine Tochter Meike das mit ihrer Familie so weiterbetreiben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass mein Enkel Arne irgendwann einmal im Karneval auftreten wird. Ein Typ dafür ist er ja.

Fotohinweis Galerie – Bild von Meike und Josef Rahm: dimensionen querdenken

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